Was passiert beim Business Angel Matching

12.06.2017 -  

Um eine Geschäftsidee erfolgreich am Markt zu platzieren, benötigt es - neben der Beratung vom Transfer- und Gründerzentrum - vor allem auch finanzielle Mittel und Kooperationspartner aus der Wirtschaft und Industrie. Matching-Veranstaltungen, wie das regelmäßig stattfindende Business Angel Matching, bieten für die Partnersuche einen guten Ausgangspunkt.

Im Rahmen der vergangenen Veranstaltung am 6. April in Wernigerode haben wir mit Marcel Blaumann, Geschäftsführer von Vmaxpro, und mit Christian Ballerstedt von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt gesprochen.

Herr Ballerstedt, stellen Sie sich und das Konzept des Business Angel Matchings bitte kurz vor.

Christian Ballerstedt IBSeit 2013 bin ich in der Investitionsbank im Bereich Förderberatung Existenzgründer tätig. Dazu gehört u. a. auch die Koordination von Netzwerkpartnern im Gründungsbereich sowie die Betreuung von Teams für Matchings des Business Angels Netzwerks in Sachsen-Anhalt.

Die Investitionsbank bietet Gründenden und Jungunternehmen eine Plattform, die den Zugang zu Privatinvestoren ermöglicht. Damit sollen die Chancen für einen erfolgreichen Markteintritt, für eine gelungene Produkteinführung und für unkonventionelles Startkapital erhöht werden. Bei einem Matching präsentieren die Teams ihre Geschäftsidee vor ausgewählten und durch die Investitionsbank geladenen Business Angels. In angenehmer Atmosphäre können sie direkt nach dem Matching Kontakt mit interessierten Business Angels und Investoren aufnehmen.

Diese Business Angels sind in der Regel erfahrene UnternehmerInnen, die über strategische und operative Branchenkenntnisse sowie über ein hervorragendes Netzwerk verfügen. Damit können sie Türen zu Märkten, Partnern und Aufträgen öffnen. Mit finanziellen Mitteln unterstützen die Angels erfolgsversprechende Gründungen und Jungunternehmen.

Wie erfolgreich ist die Veranstaltung beim Matching von Gründerteams und Angels?

Es ist eine Win-win-Situation für beide Seiten. Neben finanziellen Mitteln können die Gründerteams Erfahrungen und Wissen der Angels einwerben. Das erhaltene Feedback einer erfahrenen Geschäftsperson reflektiert das eigene Vorhaben und fördert die persönliche sowie die vorhabensbezogene Entwicklung. Die Angels erhoffen sich durch ihre Beteiligung an einem Unternehmen eine gewisse Rendite. Ebenso erfreuen sie sich am Erfolg der Unternehmen, denen sie mit Rat zur Seite stehen.

 

Marcel Blaumann von Vmaxpro war beim letzten Business Angel Matching als ein Gründer mit von der Partie. Wir wollten auch von ihm wissen, wie die Veranstaltung für ihn gelaufen ist und wie es mit Vmaxpro weitergehen wird.

 

Wie bist du damals zu deiner Idee gekommen und welche Hilfe hattest du bis zur erfolgreichen Umsetzung?

Marcel Blaumann _ Vmaxpro

Aus meinem eigenen Training heraus habe ich stetig die Motivation gehabt, meine Leistung weiter zu verbessern. Ich habe dann mit dem Training nach dem Prinzip von Westside-Barbell begonnen, wofür ich idealerweise die Hantelgeschwindigkeit benötigte. Da es kein dafür passendes Messsystem gab, habe ich den Entschluss gefasst eines für mich und meine Trainingsgruppe zu entwickeln. Genutzt habe ich dafür unter anderem das FabLab an der OVGU, um die ersten Gehäuse und Halterungen für meine Sensoren zu entwerfen und zu drucken.

Nachdem ich das Projekt anfangs eher nur für mich entwickelt habe, wurde ich in meinem Praktikum beim Olympia-Stützpunkt Sachsen-Anhalt auf mein Messsystem angesprochen. Bald darauf hatte ich dann dort die ersten Prototypen im Einsatz. Durch den engen Kontakt zwischen dem FabLab und dem TUGZ wurde ich von den Gründungsberatern angesprochen und zur Accelerator Week im Sommer 2016 eingeladen. Die Woche bekräftigte mich noch einmal in meiner Entscheidung mich selbstständig zu machen. Für den Weg in die Selbstständigkeit zeigte mir das TUGZ verschiedene Wege auf und half mir im Anschluss bei der Antragstellung für ego.-START und bei der Erstellung des Businessplans. Seit Dezember 2016 konzentriere ich mich nun Vollzeit auf meine Gründung und werde durch ein ego.-START Stipendium der Investitionsbank unterstützt.

Wie bist du zum Matching gekommen?

Meine Gründung verläuft bisher sehr gut. Für die Erschließung neuer Märkte sind jedoch weitere Entwicklungs- und Marketingmaßnahmen nötig, welche natürlich mit Kosten verbunden sind. Durch den auch nach der Gründung noch engen Kontakt zum TUGZ wurde ich von meinem Betreuer auf das Business Angel Matching hingewiesen und anschließend bei der Bewerbung und der Vorbereitung auf den Pitch unterstützt.

Wie hat dir persönlich die Veranstaltung gefallen und was konntest Du für dich daraus mitnehmen?

Der Rahmen der Veranstaltung war sehr gelungen. Sowohl die Location als auch die Gäste boten ein angenehmes Umfeld. Durch die Tischgruppen im Workshopstil war es ein offener und angenehmer Austausch beim Präsentieren meiner Vision. Im anschließenden Get-together kamen viele Kontakte und Gespräche zusammen. Vielen Dank noch einmal an die Investitionsbank und das TUGZ für die Möglichkeit zur Teilnahme.

 

Letzte Änderung: 19.01.2018 - Ansprechpartner: